Ein Beitrag von Sebastian Kost (1. Vorstand) 11. Oktober 2017
Endlich ist es soweit. Von der Idee bis zur Gründung sind nun knapp 3 Jahre vergangen. Nach langem hin und her mit dem Finanzamt konnten wir den Verein Ganeshas Kinder e.V. gründen und freuen uns ihn hier vorstellen zu dürfen.
Wie kam es dazu?
2014 auf einer Indien Reise haben wir mit unserer Yoga Gruppe ein Schulprojekt für Schüler der ersten bis zur 8 Klasse besucht. Uns wurde die ganze Schule gezeigt die Schüler haben eine Tanzaufführung für uns gemach. Nachdem sind wir mit dem Team etwas essen gegangen uns Sie haben von uns von dem Projekt erzählt. Die Schule ist Ursprünglich ist es aus einem Hilfsprojekt für Lepra-Camps entstanden. In Inden ist Lepra leider noch ein Problem uns es gibt sehr viele Camps in dem die Erkrankten wie Ausgestoßene leben. Das Projekt KHEL hat vor 27 Jahren damit angefangen diese Camps mit dem allernötigsten wie Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Aufgrund der starken Ansteckungsgefahr leben die Kinder der Erkrankten nicht mit in den Camps. Da ihre Eltern meist mittellos sind haben Sie auch keine Möglichkeit der Schulbildung gehabt. Daher wurde das Projekt nach ein paar Jahren um eine Schule für diese Kinder erweitert. Mittlerweile ist die Schule offen für Kinder jedweder Herkunft. Viele Kinder kommen aus sehr armen Verhältnissen und KHEL unterstützt diese und deren Familien über den Schuldienst hinaus. Auch die Lepra Camps werden weiterhin versorgt.
Das Gespräch mit Stomy
Erschrocken habe ich mich als mir Stomy Persaud, die geschäftsführende Direktorin, erzählt hat das schon mehrmals aufgrund von unregelmäßigen Spenden die Gehälter der Lehrer aussetzten mussten. Außerdem ist die Schule nach nunmehr mehr als 20 Jahren in einem stark baufälligen Zustand. Sie beschrieb mir das Spenden nur sehr unregelmäßig eingehen und Sie im Jahr über ca. 60.000 USD für alle Projekte zur Verfügung haben. Ich war hoch erstaunt das man mit so wenig Geld, bei uns in Deutschland ist das in etwa ein durchschnittliches Jahresgehalt, die Lepra-Camps und eine Schule mit 300 Schülern und 17 Lehrern finanzieren kann.
Die Idee – wir gründen einen Verein
Nach dem Besuch haben wir uns alle zusammengesetzt und die Idee eines Fördervereins für dieses Projekt ist entstanden. Uns war klar das gerade das Projekt regelmäßige Spenden braucht damit der Schulbetrieb und die Versorgung der Lepra Camps aufrecht gehalten werden kann. Unregelmäßige Spenden sind hier nicht geeignet da gerade der Schulbetrieb ja das ganze Jahr durchläuft.
Aller Anfang ist schwer – der Kampf um die Gemeinnützigkeit
In Berlin haben wir uns dann getroffen und eine Satzung ausgearbeitet. Diese haben wir dann für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beim Finanzamt eingereicht. Dann hieß es erstmal warten. Nachdem nach 6 Wochen keine Antwort kam habe ich angerufen und das Finanzamt meinte es wäre kein Brief angekommen. Ich habe die Unterlagen dann gleich nochmal gefaxt und siehe da, auf einmal war der Brief dann doch auf dem Schreibtisch. Nach einem langen Gespräch hat mir die Dame vom Finanzamt erklärt das das hier nicht so einfach sei und wir doch bitte die Satzung des indischen Vereins und alle Unterlagen welche die indische Gemeinnützigkeit beweisen einreichen und übersetzten soll.
Die Beschaffung der Unterlagen hat dann mehrere Monate gedauert. Die ersten Dokumente durch eine schlechte Scan-Qualität schwer lesbar. Erst bei einem weiteren Indien-Aufenthalt konnten wir gute Kopien machen welche wir dann übersetzt haben.
Nachdem wir diese dann beim Finanzamt eingereicht haben kam der nächste Clou. Die indische Gemeinnützigkeit ist zwar ok, allerdings nicht aktuell. Sie kann so nicht anerkannt werden. Wir sollen eine aktuelle Erklärung vom Finanzamt besorgen und diese übersetzen und nachreichen.
Nach weiteren Übersetzungen und Austausch mit dem indischen Verein war nach einem weiteren Jahr klar das wir die gewünschten Unterlagen so nicht von der indischen Regierung bekommen werden. Nach einem langen Gespräch mit dem Finanzamt hat diese akzeptiert das wir ihr erklären wie man die Gemeinnützigkeit in Indien online überprüft und Sie hat diese dann schriftlich mit dem Satz „gegen ihre Gemeinnützigkeit“ sei „jetzt fast nichts mehr einzuwenden“ annerkannt.
Das ganze hat nun Dank der Genauigkeit unserer deutschen Bürokratie fast drei Jahre. gedauert und wir freuen uns das es jetzt losgehen kann!